Wenn einer eine Reise macht...

Meistens reisen meine Tiere und ich zum tiergestützten Einsatz. Ob Altenheim oder Kindergarten, ob Psychiatrie oder Schule, ich komme mit den passenden und gewünschten Tieren für einen abgestimmten Zeitraum und fahre wieder. Viele Einrichtungen sind mit der Haltung eigener Tiere überfordert. Durch einen mobilen Tierdienst haben Einrichtungen die Möglichkeit, all das Schöne, was uns die Tiere bieten, zu nutzen und sind gleichzeitig aller Pflichten der Tierhaltung enthoben. Pflichten wie regelmäßige und vor allem gute Versorgung der Tiere, Betreuung durch konstante Bezugspersonen, Ausbildung der Tiere für ihre Arbeit auch an Sonn- und Feiertagen sowie im Urlaub.



Wie geht das, so eine Reisetierveranstaltung?

Für einen guten Kontakt zwischen Tier und Mensch ist es wichtig, die Tiere hinter dem Zaun hervorzuholen! Mit dem Zaun in der Mitte ist es schwer, einen achtungsvollen Umgang miteinander zu lernen. Ganz anders ist die Situation, wenn die Tiere vom Bauernhof wie meine Schafe, Ziegen und Hühner zu Besuch kommen. Sie kommen einfach in die alltägliche Welt des Kindergartens, der Schule, der Einrichtung, ganz ohne Zaun und Zaum. Dann ist es plötzlich ganz wichtig, mehr von diesen Tieren zu wissen, wie man sie berührt und wie die Umgangs- und Höflichkeitsregeln dieser Tierarten sind. Meine Tiere, die von klein an positive Erfahrungen bei derlei „Besuchen“ gesammelt haben, gehen auf Menschen zu, lieben es, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, gekrault und verwöhnt zu werden. So gibt es viele Möglichkeiten, sich im freien Tierkontakt Nähe, Wärme und Bestätigung zu holen, die sozialen Fähigkeiten in einem rücksichtsvollen Umgang zu schulen und kognitive und motorische Fähigkeiten zu üben.



Auch Käfer, Schnecken und Pflanzen sind meine Mitarbeiter

Auch als Vermittlerin zwischen umgebender Natur und Mensch bin ich tätig. Es geht mir dabei nicht um spektakuläre Naturphänomene, sondern um die ganz normalen kleinen Wesen und Pflanzen aus dem nahen Umfeld eines jeden, die man täglich übersieht und nicht einmal beim Namen kennt. Über eine winzige Blattlaus oder über einen noch so kleinen Käfer gibt es spannende und noch dazu wahre Geschichten. Es lassen sich Vergleiche ziehen, und vor unseren Füßen tut sich eine neue Welt auf. Von den Pflanzen, über die wir täglich gehen, sind einige schon seit Jahrhunderten im Dienst der Menschen und wurden von unseren Vorfahren genutzt und geehrt. Dieses „Scharfstellen“ der Augen auf Details in unserer Umgebung ändert und verfeinert die Wahrnehmung und ordnet die eigene Person in einen großen Zusammenhang ein.